Haustiere sollten an Silvester niemals von ihren Besitzern allein gelassen werden. Sie können durch die Knallerei in Angstzustände fallen.
Böller, Feuerwerke, Raketen und Gegröhle: Silvester ist laut und nicht ganz ungefährlich. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern ganz besonders für Tiere. Gerade Haustiere können an Silvester Angststörungen entwickeln. Wie Hund und Katze das Fest gut überstehen.
Eine Feuerwerk-Batterie da, ein Heuler hier und eine große Rakete dort. Feuerwerkskörper und Silvester gehören zusammen wie Christstollen und Weihnachten – was viele dabei aber vergessen: Die Lautstärke und explosionsartigen Knalle können nicht nur für Hörschaden bei Menschen sorgen, sondern vor allem Haustiere und Wildtiere folgenschweren Schaden zufügen. Gerade dieses Jahr dürfte es für Nutz-, Wild- und Haustiere wieder besonders fatal werden. Denn 2020 und 2021 verbot die Bundesregierung den Knallerspaß für Privatpersonen, dieses Jahr sieht es wieder anders aus.
Was kann man aber tun, wenn Hunde oder Katzen zu Hause Angstsymptome zeigen, aufheulen oder gar die Flucht ergreifen wollen? Den Nachbarn kann man schlecht verbieten, die Feuerwerke zu unterlassen. Ein erster Schritt ist aber, dass Besitzer selbst auf sämtliche Böller und Co. verzichten. Doch damit nicht genug: Diese Tipps und Tricks helfen dabei, dass Haustiere Silvester bestmöglich überstehen.
Im Hundetraining funktioniert folgender Trick besonders gut: Um die Aufmerksamkeit des Hundes von etwas Gefährlichem oder Stressigem umzulenken, kommen Leckerlis oder im besten Falle ganz tolle Kauknochen oder Kau-Artikel zum Einsatz. Hierfür eignet sich all das, was der Hund (oder die Katze) abgöttisch liebt – und zwar wirklich. Kauen und Lecken reduzieren den Stress und machen den kleinen Rackern sogar Spaß.
Viele Vierbeiner lieben beispielsweise zum Knabbern Hartkäse, dessen Geruch und Geschmack schön intensiv sind. Der natürliche Snack ist so hart, dass selbst große Hunde ihn nicht in wenigen Minuten zerlegen und vernichten. An Silvester also ideal, um über längere Zeit beschäftigt zu sein.
Ein fettiger Rinder-Kauknochen ist eine vorzügliche Delikatesse, zu dem nur wenige Hunde "Nein" sagen können. Er riecht besonders stark und hat einen sehr eindringlichen Geschmack, der Hundenasen zum Zucken und Hundemäuler zum Sabbern bringt. Er ist garantiert eine Top-Ablenkung für den Rutsch ins neue Jahr.
Eine tolle Option ist außerdem eine Leckmatte, in die man Leberwurst, Pasteten oder Milcherzeugnisse wie Quark, Hüttenkäse und Co. geben kann. Vor der Nutzung einfrieren und kurz vor Mitternacht dem Hund vorlegen. Wenn es etwas ganz Besonderes dazu geben soll: Hunde-Smoothies aus allerlei Fleisch und Gemüse sind extradekadent und sollten den Vierbeiner charmant ablenken.
Für alle Besitzer von Haustieren gilt Silvester eine Faustregel: Man muss zu Hause bei seinem Liebling sein! Tiere brauchen bei Angst und Furcht Halt und Nähe ihrer Besitzer. Es kann schon helfen, wenn man sie mit Streicheleinheiten verwöhnt, mit ihnen kuschelt oder sie fest an sich drückt.
Im Idealfall schlafen Hund und Katze die Silvesternacht durch und verpassen das große Spektakel draußen. Dazu sollte man dafür sorgen, dass am Tag viel gespielt, mit Hunden lange Touren Gassi gegangen und bisschen Training absolviert wird. Aber Vorsicht! Wer viel Zeit draußen verbringt, sollte seinen Hund unbedingt an der Leine führen. Bereits Tage und Stunden vor Mitternacht erklingen die ersten Böller. Schon ein Knall aus weiter Ferne kann bei Hunden zur Flucht führen. Deshalb gilt im Vorfeld: Hunde und Katzen sollten gechippt sein. Nicht vergessen: Ihre Identifikationsnummer in einer Datenbank wie Tasso abspeichern lassen.
Wenn es gar nicht anders geht, kann man auch auf natürliche Medikamente für Hund oder Katze setzen. Kräuter wie Baldrian, Passionsblume oder Bachblüten senken schleichend das Stresslevel der Vierbeiner und können extreme Angstzustände bei lautem Feuerwerk verhindern. Für Hunde gibt es zudem Halsbänder, denen Pheromone zugesetzt sind, die den Hund beruhigen sollen. Für Katzen gibt es Anti-Stress-Duftstecker, die mit einer ähnlichen Beisetzung die Vierbeiner besänftigen sollen. Katzen stecken laut Experten Silvester im übrigen besser weg als Hunde.
Hinweis: Die Hilfsmittel zeigen nicht bei jedem Hund Effekte. Hier muss man ausprobieren, ob die Beruhigungsmittel wirklich funktionieren.
Im äußersten Notfall sollte man seinem Tierarzt einen Besuch abstatten. Es gibt verschreibungspflichtige Medikamente (z. B. Valium), die stark nervöse Hunde und Katzen an Silvester helfen können. Die Beratung eines Tierarztes ist bei der Wahl starker Medikamente unabdingbar. Gleiches gilt für Medikamente, die man im Internet online erwerben kann!
Auch die wilde Tierwelt leidet an Silvester. Vogelschwärme werden aufgeschreckt und flüchten vor Feuerwerken. Teilweise können diese sogar von Raketen bei der Flucht getroffen werden. Säugetiere wie Hasen, Igel und Rehe tragen Gehörschäden davon und verlieren durch plötzliche Orientierungslosigkeit ihr Schutzreservat.
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Im Umkehrschluss heißt das: Feuerwerke schaden Tieren. Wer ein Haustier zu Hause hat, sollte unbedingt bei ihm bleiben und mit ihm gemeinsam ins neue Jahr starten. Das ist für die Hund, Katzen und Kleintiere stressfreier. Und ganz ehrlich: Am Ende macht man sich selbst auch weniger Sorgen.