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2023-01-05 16:31:27 By : Ms. Aileen Lee

Von Jana Fischer Kategorien: Wissen & Technik 2. Mai 2020, 16:19 Uhr

Vlies ist ein faseriges textiles Material, das sich für viele Zwecke verwenden lässt. Bei Tapeten, zum Abschminken und in Stoffwindeln kommt Vlies häufig vor. Mehr zu Vliesstoff findest du in diesem Artikel.

In einem Vlies bilden Fasern einen Stoff, obwohl sie nicht verwebt sind. Die Fasern halten durch chemische, mechanische oder thermische Verbindungen:

Auch die verwendeten Fasern selbst sind vielfältig. Es gibt Vlies aus natürlichen Fasern wie (Bio-)Baumwolle oder tierischer Wolle sowie aus synthetischen Fasern und Recycling-Fasern.

Aber Vorsicht: Vlies ist nicht das gleiche wie Fleece, auch wenn beide Wörter gleich ausgesprochen werden. Auch die Wolle eines Schafes wird oft als „Vlies“ bezeichnet. Das textile Material Vlies, um das es hier geht, findet in verschiedenen Lebensbereichen Anwendung.

Immer mehr Forschungsprojekte widmen sich der Suche nach plastikfreien Alternativen – ob für die Kosmetik-, die Verpackungs- oder auch die…

Windelvlies ergänzt Stoffwindeln: Der Windelinhalt lässt sich bei Bedarf mit dem Vlies leicht entsorgen, ohne dass Eltern die Stoffwindel gleich waschen müssen. Das Vlies selbst lässt sich auch waschen und mehrfach verwenden. Achte beim Kauf auf biologisch abbaubares Material. 

Auch Abschminktücher und feuchtes Toilettenpapier bestehen oft aus Vliesstoff. Die Stiftung Warentest warnt, dass diese Einwegprodukte aus Vlies nicht in der Toilette entsorgt werden dürfen. Denn sie lösen sich nicht auf und können daher das Abwassersystem verstopfen. Wenn du Vliesprodukte entsorgen musst, wirf sie daher in den Restmüll. Abgesehen davon sind Einwegprodukte in der Regel eine Verschwendung von Ressourcen und Energie, für die es gute Alternativen gibt. Du kannst zum Beispiel wiederverwendbare Abschminkpads oder eine Podusche verwenden und so dein Bad zu einem Zero-Waste-Badezimmer machen.

Auch der typische Mund-Nasen-Schutz (Einweg) besteht aus Vliesstoff.

Vliestapeten bestehen aus Vlies und einer Dekorschicht. Das Vlies ist dabei das sogenannte Trägermaterial. Im Gegensatz zu Papier ist es stabiler gegenüber Feuchtigkeit. Doch Vorsicht: Mehr als die Hälfte von 14 getesteten Vliestapeten sind bei Ökotest wegen des Weichmachers Diisononylphthalat (DINP) und anderer Schadstoffe durchgefallen. DINP steht laut Ökotest im Verdacht, den Hormonhaushalt beeinflussen zu können.

Auch der graue Tapezierteppich, der den Boden beim Tapezieren und Streichen schützt, besteht aus Vliesstoff (das sogenannte Malervlies). Dieses Malervlies besteht oft aus recycelten Fasern.

Zudem nutzt man Vliesstoff in Gebäuden

Das Umweltbundesamt beschreibt, dass im Frühling und im Herbst ein Vlies die Insekten von gepflanztem Gemüse fern halten kann. Es kann also unter Umständen einen Teil der Pestizide überflüssig machen. Außerdem kann das Vlies die Pflanzen gegen Kälte isolieren, was den Anbauzeitraum verlängern kann. 

Auch gegen Unkraut kannst du Vlies einsetzen. Gegen unerwünschte Pflanzen im Beet helfen sogenannte Unkrautvliese. Diese gibt es sowohl aus Plastik als auch als biologisch abbaubare Variante, zum Beispiel aus Bioplastik.

Wäge genau ab, ob du ein solches Vlies wirklich brauchst. Plastikplanen gehen früher oder später kaputt, danach kannst du sie nur noch entsorgen. Und auch Planen aus biobasiertem Kunststoff können die Umwelt belasten. Mehr Informationen dazu findest du im nächsten Abschnitt.

Im Zweifel kannst du auch mit selbstgemachten Unkrautvernichter gegen unerwünschte Pflanzen vorgehen. Oder die vermeintlichen Unkraut-Pflanzen essen.

Da Vlies so vielfältig ist, lässt sich keine pauschale Aussage über die Nachhaltigkeit von Vlies treffen. Je nach Einsatz muss das Vlies unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden. Grundsätzlich gilt aber:

Plastikmüll ist ein Problem mit vielen Gesichtern. Doch was sind eigentlich die schlimmsten Folgen? Hier einige Beispiele für die Schattenseite…

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Schlagwörter: Bauen Gewusst wie Nachhaltiger Lebensstil